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Wirtschaft

König Abdullah II. hat wichtige wirtschaftspolitische Signale gegeben, bemüht sich um Modernisierung (IT-Bereich) und Privatisierung. Aufgrund der nur vorübergehend verschlechterten Rahmenbedingungen wird Jordanien keine Schwierigkeiten haben, auch weiterhin eine relativ hohe Wachstumsrate von fast 4% zu halten. Der Verlauf des Nahost-Friedensprozesses beeinträchtigt jedoch weiterhin die wirtschaftliche Entwicklung. Der Tourismus – die wichtigste Branche neben dem Baugewerbe – überwindet nur allmählich die regionalpolitisch bedingten Rückschläge der vergangenen Jahre.

Im Jahr 2004 hat sich Jordanien zur Wirtschaftsdrehscheibe für den Irak entwickelt. Über Amman laufen Hilfe und Handel für den Irak, zahlreiche Firmen und Institutionen organisieren ihre Irak-Aktivitäten von hier aus. Amman war Tagungsort verschiedener Konferenzen zum Wiederaufbau im Irak und zu Wirtschaftskontakten mit dem Irak. Eine Stabilisierung der Lage im Irak könnte stimulierend auf die jordanische Wirtschaft wirken.

Problematisch ist das hohe Haushaltsdefizit (2003: 7,4% des BIP). Um für 2004 einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, sollen die öffentlichen Ausgaben um 17 Mio. Jordanische Dinar gesenkt werden, gleichzeitig wurde die Mehrwertsteuer auf 16% erhöht und ihre Anwendung verbreitert. Die - subventionierten – Preise für Kraftstoffe wurden um etwa 10% angehoben.

Die Auslandsverschuldung ist im Vergleich zu 2003 um 4% gesunken. Während des Staatsbesuchs von König Abdullah II im Oktober 2002 in der Bundesrepublik Deutschland wurde ein bilaterales Umschuldungsabkommen im Rahmen der Umschuldungsvereinbarung mit dem Pariser Club über rund 100 Mio. EUR unterzeichnet.

Ein Freihandelsabkommen mit den USA (September 2001) und das Assoziierungsabkommen mit der EU (Mai 2002) setzten wichtige wirtschaftliche Akzente. Jordanien baut bis in zehn Jahren seine Zölle und Abgaben im Handel mit der EU vollständig ab, im Gegenzug darf Jordanien bereits heute so gut wie alle Produkte zollfrei aus dem europäischen Binnenmarkt einführen. Deutschland ist nach wie vor wichtigster europäischer Lieferant für jordanische Importe.