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Dipl.-Ing. Tarak Mtibaa
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Beziehungen zwischen Marokko und Deutschland

Politische Beziehungen und Besucheraustausch

Das politische Verhältnis Marokkos zu Deutschland ist gut und historisch unbelastet. In den letzten Jahren haben hochrangige Besuche den bilateralen Beziehungen Impulse verliehen.

In Deutschland leben mehr als 80.000 Menschen marokkanischer Abstammung. Viele von ihnen haben die deutsche wie die marokkanische Staatsangehörigkeit. 22.000 Kinder nehmen an dem Muttersprachenprogramm in Deutschland teil.

Die Haltung der Bundesrepublik Deutschland in der Westsahara-Frage - Nichteinmischung und Unterstützung der Bemühungen der Vereinten Nationen um eine friedliche Lösung des Konflikts – wird respektiert.

Wirtschaftsbeziehungen

Mit Deutschland bestehen folgende Abkommen: Doppelbesteuerung, Investitionsförderung, Luftverkehr, Schifffahrt, Veterinärwesen, Soziale Sicherheit, Rechtshilfe in Zivil-, Handels und Strafsachen sowie Landverkehr von Personen und Gütern.

Seit 1997 gibt es eine deutsche Industrie- und Handelskammer ( AHK). In Marokko sind ca. 80 deutsche Firmen ansässig. Die Zahl deutscher Direktinvestitionen lag 2002 bei 45,5 Mio. Euro.

Die Zahl deutscher Touristen wies jedoch seit 1999 eine sinkende Tendenz auf (2002: ca.173.000).. Gleichwohl ist Deutschland für Marokko (nach Frankreich) hinsichtlich der Besucherzahlen das drittwichtigste Land und hinsichtlich der Übernachtungszahlen der zweitwichtigste Tourismusmarkt.

Entwicklungszusammenarbeit

Im Rahmen der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) wurden bisher rund 1,5 Mrd. EUR bereitgestellt. 2002 wurden für die Technische Zusammenarbeit 12,5 Mio. EUR neu zugesagt. Für die Finanzielle Zusammenarbeit wurden für die Jahre 2002/2003 45,25 Mio. EUR als Zuschuss oder vergünstigte Kredite (zu IDA-Konditionen) und zusätzlich Finanzkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu Marktkonditionen bereitgestellt. Im Rahmen von Vorhaben der Verbundfinanzierung dienen sie überwiegend zur Förderung der alternativen Energieversorgung (Windpark Essaouira).

Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit mit Marokko sind die Wasserver- und entsorgung, der Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen einschließlich der Förderung erneuerbarer Energien sowie die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der marokkanischen Wirtschaft im Hinblick auf die Assoziierung an die Europäische Union.

Kulturelle Beziehungen

Die kulturelle Zusammenarbeit beruht auf dem 1989 in Kraft getretenen Kulturabkommen. Im April 2002 wurde das dritte Durchführungsprotokoll vereinbart.

Neben der Programmarbeit sind die Förderung der deutschen Sprache und die wissenschaftliche Zusammenarbeit Schwerpunkte der deutschen Kulturarbeit in Marokko. Zweigstellen des Goethe-Institutes befinden sich in Casablanca und Rabat. Weiterhin gibt es deutsch-marokkanische interkulturelle Vereinigungen in Tanger und Meknès.

Es bestehen sechs Hochschulpartnerschaften, eine Partnerschaft der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Nationalen Zentrum für Wissenschaftliche Forschung (CNRS) sowie des Deutschen Archäologischen Instituts mit dem Nationalen Archäologischen Forschungszentrum (INSAP).

Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung sowie Hanns-Seidel-Stiftung sind in Marokko vertreten. Die Stiftung “Buntstift” finanziert ein Frauenprojekt in Casablanca.