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Dipl.-Ing. Tarak Mtibaa
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nach Vereinbarung
Allgemeines
Saudi-Arabien ist die größte Volkswirtschaft im arabischen Raum . Das Bruttosozialprodukt (BSP) ist mit über 186 Mrd. USD fast doppelt so groß wie das von Ägypten ( unter 100 Mrd. USD ) . Pro Kopf der Bevölkerung ist das BSP seit Jahren rückläufig. 1981 wurde mit 18.000 USD das höchste BSP pro Kopf der Bevölkerung gemessen, bei ca. 13,5 Mio. Einwohnern und hohem Erdölpreis. Inzwischen ( 2002 ) liegt dieses BSP pro Kopf bei 8.424 USD, im Jahre 2000 waren es noch 9.038 USD. Der Hauptgrund für das sinkende BSP ist das starke Bevölkerungswachstum von jährlich über 3,5 %.. Saudi Arabien hat jetzt ca. 23 Mio. Einwohner, bei der Volkszählung 1974 waren es nur etwas über 7 Mio.
Das Land ist als weltgrößter Erdölproduzent extrem von der Entwicklung auf dem Erdölmarkt abhängig. Fast 90 % der Staatseinnahmen werden aus dem Verkauf von Erdöl und Erdölprodukten erzielt.
Staatshaushalt, Verschuldung
Der Staatshaushalt 2003 umfasst Ausgaben von 55,7 Mrd. USD, gegenüber 60 Mrd. USD im Vorjahr. Dabei ist der Staatshaushalt auf einem Ölpreis von 17,5 USD je Barrel kalkuliert. Die Einnahmen waren im Haushaltsentwurf konservativ mit 45,3 Mrd. USD angesetzt. Da nach jetzigen Schätzungen mit einem höheren Erdölverkauf und höheren Durchschnittspreisen für das schwarze Gold gerechnet wird, könnte der saudische Haushalt erstmals seit Jahren ein Plus für 2003 ausweisen, wenn die Ausgaben im geplanten Rahmen ( 55,7 Mrd. USD ) bleiben. Einnahmen in der Größenordnung von 59-60 Mrd. USD erscheinen nach der bisherigen Entwicklung des Erdölpreises durchaus realistisch.
Saudi Arabien hat eine nicht unbeträchtliche Staatsverschuldung von 173 Mrd. USD (ca. 95% des Bruttoinlandsprodukts-BIP).
Arbeitsmarkt
Die Schätzungen über die arbeitssuchende männliche Bevölkerung schwanken zwischen 20 und 40 %. Der weiblichen saudische Bevölkerung steht der Arbeitsmarkt – mit Ausnahmen – nur in einem sehr begrenzten Bereich offen. Nach Schätzungen sind von 3,9 Mio. saudischen Arbeitnehmen nur 5 % Frauen. Wegen der strikten Geschlechtertrennung beschränkt sich das Arbeitsfeld der akademisch gebildeten Frauen im wesentlichen auf den Arztberuf und das Lehramt an Mädchenschulen.
Die Regierung bemüht sich, durch „Saudisierung” mehr Saudis in Beschäftigung zu bringen und die Zahl der ca. 6 Mio. ausländischen Arbeitnehmer zu verringern, von denen der größte Teil (insbesondere aus Pakistan, Indien, Bangladesh) in Niedriglohnsegmenten beschäftigt ist, die von der saudischen Bevölkerung bisher gemieden werden. Zudem gibt es dort unterschiedliche (geringere) Entlohnung für ausländische Arbeitnehmer. Der Fünfjahresplan der Regierung sieht für die Zeit von 2000 bis 2005 die Schaffung von 817.000 neuen Arbeitsplätzen für Saudis vor. Mittelfristig sollen etwa 490.000 ausländische Arbeitnehmer durch Saudis ersetzt werden, was einer Erhöhung des Anteil der von Saudis gehaltenen Arbeitsplätze von 44 auf 53 % entspricht.
Allgemeine Wirtschaftsaussichten
Nach stagnierendem (2001) und schwachem (2002) Wachstum wird für 2003 eine positivere wirtschaftliche Entwicklung erwartet . Viele Ökonomen halten ein Wachstum von real 3-4- % für möglich. Der günstige Ölpreis und die allgemein verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, z.B. durch erfolgreiche Privatisierung ( Saudi Telecom), tragen dazu bei.
Zu den Problemen der saudischen Wirtschaft gehört das immer noch weit verbreitete Sponsorwesen, wonach Geschäftsleute lange Zeit nur unter dem Dach eines saudischen „Sponsors” agieren konnten, ferner der in Wirtschaftkreisen beklagte Mangel an Rechtssicherheit , sowie mögliche Auswirkungen der Terroranschläge vom Mai 2003. Welche Folgen die Terroranschläge haben und ob sie zu einer weiteren Verunsicherung und geringeren Investitionsbereitschaft führen , bleibt abzuwarten.
1. Bevölkerung | 2000 | 2001 | 2002 |
Einwohner in Mio. | 21 | 21,7 | 23,3 |
Wachstum in v.H. | 3 – 3,5 | 3 – 3,5 | 3,5 |
2. Bruttoinlandsprodukt | |||
BIP zu Marktpreisen in USD | 188 Mrd. | 186 Mrd. | 186 Mrd. |
BIP/Kopf zu Marktpreisen in USD | 9038 | 8691 | 8424 |
Stelle in der Welt | Rang | Rang | Rang 71 |
BIP-Wachstum real | 4,5% | 1,8% | 0,74 % |
Inflationsrate | - 1 % | - 0,8 % | - 0,4 % |
3. Staatshaushalt | 2001 | 2002 | 2003 |
Einnahmen in USD | 61,3 Mrd. | 54,4 Mrd. | 45,3 Mrd. |
Ausgaben in USD | 68 Mrd. | 60 Mrd. | 55,7 Mrd. |
Haushaltsdefizit in USD | - 6,7 Mrd. | - 5,6 Mrd. | - 10,4 Mrd. |
Inlandsverschuldung in USD | 160 Mrd. | 171 Mrd. | 173 Mrd. |
Inlandsverschuldung in v.H. des BIP | 92 % | 94 % | 95 % |
4. Zahlungsbilanz | 2000 | 2001 | 2002 |
Außenhandel in Mrd. USD | |||
Exporte | 77,584 | 73,032 | 70,000 |
Importe | 27,741 | 28,645 | 28,500 |
Dienstleistungen in Mrd. USD | |||
Credit | 4,785 | 5,182 | 5,200 |
Debit | - 25,262 | - 19,307 | - 20,000 |
Transfer in Mrd. USD | |||
Geleistete Übertragungen | 15,511 | 15,240 | 16,000 |
Devisenbilanz in Mrd. USD | |||
Aktivvermögen | 26,988 | 48,300 | 41,200 |
Verbindlichkeiten | 17,185 | 15,897 | 11,467 |
Goldreserven in Mio. USD (nicht realer Wert) | 201,675 | 201,649 | 201,649 |
Devisenreserven in Mrd. USD | 19,586 | 19,169 | 18,901 |
5. Verschuldung | 2000 | 2001 | 2002 |
Außenverschuldung in Mrd. USD | 36,1 | 36,2 | 37,2 |
Schuldendienstrate | 5,8 % | 5 % | 5 % |
6. Währung (Saudische Riyal – SR) | |||
100,- SR =- feste Anbindung an US-Währung - | 26,70 USD | 29,92 EUR | 26,46 EUR |
7. Bilaterale Beziehungen | |||
Bilateraler Handel in Mio. Euro | |||
Exportvolumen deutscher Güter nach Saudi-Arabien | 2637,9 | 2998,8 | 3433,3 |
Importvolumen saudischer Güter nach Deutschland | 1103,9 | 956,9 | 843,8 |
Außenhandelsbilanz | +1534,0 | +2041,0 | +2589,5 |
Stellenwert als Handelspartner | |||
Deutschland für Saudi-Arabien | Rang 4 | Rang 3 | Rang 3 |
Saudi-Arabien für Deutschland | |||
- bei Exporten | Rang 35 | Rang 35 | Rang 34 |
- bei Importen | Rang 47 | Rang 48 | Rang 50 |
Deutsche Direktinvestitionen in Mio. Euro | ca. 90 | ca. 225 | ca. 110 |
- Stellenwert | Rang 4 | Rang 4 | Rang 4 |
- Entwicklung schwankend | |||
Investitionsschutzvertrag: seit 1999 in Kraft | |||
Doppelbesteuerungsabkommen: Es laufen derzeit bilaterale Verhandlungen |